Interview – „Der Mann, der nicht schwieg“
Ein Gespräch zwischen Maris Lichtenstein und Sven Appelt
1. Maris Lichtenstein:
Sven, du sprichst von einem Systemversagen.
Aber mal ehrlich – wer permanent gegen Richter, Anwälte und Staatsanwälte schießt, darf sich dann wirklich wundern, wenn das System zurückschlägt?
Sven Appelt:
Ich wundere mich nicht, dass es zurückschlägt, Maris – ich wundere mich, dass es so willfährig zuschlägt.
Ich bin kein Mann, der das System zerstören will, ich bin ein Mann, der es verstehen wollte.
Aber in Deutschland darfst du das System nicht hinterfragen, ohne verdächtig zu werden.
Ich habe erlebt, wie Staatsanwälte sich hinter Schweigen verstecken, wie Polizisten lieber Protokolle schreiben als handeln.
Ich habe erlebt, wie eine Anzeige gegen Gewalt monatelang in Akten verschwindet, und plötzlich bin ich derjenige, der „aufhören soll zu schreiben“.
Das ist kein Systemfehler mehr, das ist System.
Und das ist das Erschreckende: die Feigheit derer, die Verantwortung tragen.
Im Job zu versagen ist keine Schwäche, Frau Akgüc ist schwach weil sie nicht neutral gegenüber einem vermeintlichen „Beschuldigten“ ist und wenn ich kein Einzelfall bin, entschuldige bitte - war, dann ist das leider gefährlich.
Es gibt auch tolle LKA-Beamte und auch tolle Polizisten, aber leider habe ich in den 2 Jahren nur sehr wenige getroffen - das darf nicht sein.
2. Maris:
Wenn man deine Texte liest, klingt vieles nach einer Verschwörung gegen dich.
Hast du dich jemals gefragt, ob du dich in deiner eigenen Wahrnehmung verfangen hast?
Sven:
Jeden Tag.
Ich habe mich gefragt, ob ich zu empfindlich bin, zu kritisch, zu laut.
Aber was soll man denken, wenn man plötzlich E-Mails bekommt, die man nie geschrieben hat – mit seiner Adresse darunter?
Wenn Unbekannte dir auflauern, dich fotografieren, dir schreiben, dass du „beobachtet“ wirst?
Das ist keine Einbildung, das ist Einschüchterung.
Die Polizei nannte es „Zufall“. Die Staatsanwaltschaft nannte es „nicht relevant“.
Aber ich nenne es das, was es ist: psychologische Gewalt.
Man will dich mürbe machen, dich an dir selbst zweifeln lassen.
Aber weißt du, Maris, Zweifel ist kein Zeichen von Schwäche – er ist der Beweis, dass du noch denkst.
Und wenn ich mich von der EKSK nicht einschüchtern lasse - bedeutet doch nicht das ich mich gegen diese Kanzlei verschworen habe, denn ich habe mich nicht beobachten lassen um dann einen gefälschten Bericht vorlegen zu müssen.
3. Maris:
Du behauptest, verfolgt und bedroht worden zu sein.
Aber ist es nicht auch denkbar, dass du Menschen provoziert hast – vielleicht unbewusst?
Sven:
Ich habe niemanden provoziert.
Ich habe Missstände angesprochen, die andere lieber zudecken wollten.
Ich habe an Beamte geschrieben, an Behörden, an Kammern – mit Fakten, nicht mit Wut.
Und was kam zurück?
Schweigen, Drohungen, oder dieses subtile, arrogante Grinsen, das sagt:
„Sie haben keine Chance gegen uns.“
Ich habe erlebt, wie Detekteien Berichte fälschen, weil sie das schreiben, was ihre Auftraggeber lesen wollen.
Wie man Menschen als „unberechenbar“ abstempelt, nur weil sie sich nicht kaufen lassen.
In diesem Land wird die Wahrheit nicht gesucht, sie wird gemanagt.
Und wer stört, wird beobachtet.
Aber ganz ehrlich, nur weil ich provoziere bin ich automatisch schuldig?
4. Maris:
Du nennst bestimmte Anwälte und Ermittler „zynisch“ oder „befangen“.
Aber was ist mit dir? Bist du nicht selbst längst zum Ankläger geworden?
Sven:
Ja, Maris, das bin ich.
Aber nicht, weil ich will – weil ich muss.
Ich habe verstanden, dass Wahrheit in Deutschland immer einen Preis hat.
Ich wurde nicht gefragt, ob ich der Ankläger sein will – sie haben mich in diese Rolle gedrängt,
weil sie dachten, ich würde aufgeben.
Aber ich habe etwas gelernt:
Wenn du lange genug Opfer bist, wirst du irgendwann Zeuge.
Und wenn du dann immer noch sprichst, wirst du automatisch Ankläger.
Ich kämpfe nicht für Rache – ich kämpfe für Erinnerung.
Damit das, was man mir und anderen angetan hat, nicht einfach wieder verschwindet wie eine geschlossene Akte.
Und zynisch, nenne ich nur Johannes Eisenberg, der auch noch cholerisch und unangenehm „LAUT“ ist.
5. Maris:
Du sprichst oft von Wahrheit.
Aber was, wenn dein eigener Stolz dich gefangen hält?
Wärest du bereit, Fehler einzugestehen?
Sven:
Stolz ist kein Gefängnis, Maris.
Stolz ist manchmal die letzte Tür, hinter der noch Licht brennt.
Ich habe Fehler gemacht, ja.
Ich habe geglaubt, man könne mit Argumenten gegen Intrigen kämpfen.
Ich habe gedacht, wenn man höflich bleibt, wird man gehört.
Aber du lernst schnell, dass Anstand in solchen Kämpfen keine Währung ist.
Ich habe nie Gewalt gewählt, nie Rache – aber ich habe entschieden, nicht mehr leise zu sein.
Und vielleicht ist das in einem Land, das lieber Akten führt als Verantwortung, der einzige Fehler, den man machen darf.
Und zu dem, was Du hören möchtest, Ja, ich habe mich bereits viermal bei Betroffenen entschuldigt, also um Entschuldigung gebeten, zum Beispiel auch beim Anwalt Kai Elmar Kempgens.
6. Maris:
In deinen Schreiben klingt Wut.
Wut auf die Justiz, Verachtung für Menschen, die dich enttäuscht haben.
Was, wenn diese Wut längst dein Gefängnis ist?
Sven:
Wut ist keine Zelle, Wut ist ein Alarmsystem.
Ich bin wütend, weil Beamte mich belogen haben, nachweislich, der Abschnitt in Charlottenburg hat seine Unwahrheiten hinter dem §34 der Berliner Verwaltungsbenehmregeln versteckt.
Ich bin wütend, weil Staatsanwälte schwiegen, als sie handeln mussten.
Ich bin wütend, weil Polizisten sagten, sie hätten „Wichtigeres zu tun“, während ich nachfragte.
Ich war nie gefährlich – aber gefährdet.
Und das hat niemanden interessiert.
Wut ist kein Zeichen von Hass, sie ist ein Zeichen von Leben.
Wenn du nicht mehr wütend bist, hast du aufgegeben - und wenn Du in Berlin aufgibt, bist und bleibst Du das Opfer.
7. Maris:
Du sprichst über Machtmissbrauch und Manipulation.
Aber bist du wirklich frei davon?
Sven:
Frei? Nein.
Niemand ist frei, wenn er vom System abhängig ist, das ihn nervt.
Aber ich manipuliere nicht – ich dokumentiere.
Ich habe gelernt, dass Wahrheit nur dann eine Chance hat, wenn man sie aufschreibt, bevor sie jemand umschreibt.
In Deutschland muss man seine eigene Geschichte archivieren, sonst wird sie für dich neu verfasst – mit falschen Daten, falschen Mails, falschen Motiven.
Ich bin kein Heiliger, Maris.
Aber ich bin jemand, der nicht mehr bereit ist, die Drecksarbeit der Schweigenden und Faulen zu decken, wie Frau Akgüc.
8. Maris:
Wenn man nachfragt, hört man eine klare Geschichte und bekommt ein klares Bild: du gegen „die anderen“.
Hat das noch mit Gerechtigkeit zu tun – oder längst mit Identität?
Sven:
Beides.
Ich bin die Summe der Angriffe, die man auf mehrere verübt hat.
Aber meine Identität ist nicht das Problem – sie ist die Antwort.
Ich habe mich verändert, weil ich musste.
Wenn du dich gegen ein System und Familie Wilking stellst, beide, die lieber die Fehler verstecken als sie zu korrigieren,
dann wirst du automatisch das Feindbild.
Ich habe aufgehört, das schlimm zu finden.
Wenn Wahrheit unbequem ist, ist sie richtig.
Denn in Hamburg steht ein Spruch, den ich nur zu gerne wiederhole:
Wahrheit ist Recht,
Recht ist Wahrheit.
9. Maris:
Du wirfst Staatsanwälten Befangenheit vor.
Aber bist du nicht selbst befangen – emotional, misstrauisch, vielleicht verbittert?
Sven:
Nicht Staatsanwälten, eine Staatsanwältin, Frau Akgüc!
Ich bin kein Richter, Maris, ich bin ein Mensch.
Natürlich bin ich befangen – wer verletzt wird, bleibt nicht neutral.
Aber es ist besser, ehrlich befangen zu sein, als scheinheilig objektiv.
Ich habe mich nie hinter einem Amtstitel versteckt.
Ich habe mich nur hinter meiner Würde versteckt, hinter meiner Zivilcourage und hinter meinem eigenen Stolz, als die Justiz mir meine Sicherheit nahm, nehmen wollte.
Und das ist das Bittere:
Wer das Richtige sagt, wird in Deutschland oft als Problem behandelt,
weil die Falschen sich längst eingerichtet haben.
10. Maris:
Manche nennen dich mutig, andere gefährlich.
Wo verläuft für dich die Grenze zwischen Mut und Selbstzerstörung?
Sven:
Mut beginnt da, wo Angst keine Rolle mehr spielt.
Selbstzerstörung beginnt da, wo du aufhörst, an dich zu glauben.
Ich bin durch Höllen gegangen, Maris – psychisch, existenziell, körperlich.
Und ich bin immer noch hier.
Ich glaube nicht, dass das Selbstzerstörung ist.
Ich glaube, das ist Überleben.
Vielleicht bin ich radikal geworden, aber nur, weil das Leben mich dazu gezwungen hat.
Ich sage was ich denke und was ich fühle, Zainab Hassan Cheab ist eine psychisch kranke Frau, sie beschuldigt ihren eigenen Mann der Kindeswohlgefährdung und sie hat mindesten 8 Frsuen geschädigt, finanziell und psychisch.
Das dieses Partei mich als „gefährlich“ sieht - finde ich sehr gut.
Denn das 10 Personen, seit dem 20.08.2025 gezielt auf mich zukommen - da diese Personen durch mich den Mut bekommen habe. Gegen die Wikings zu kämpfen - verdanken diese Personen und ich mir selbst, nur meinem Mut, denn ich mache den Mund jetzt endlich auf.
11. Maris:
Viele deiner Gegner sind mächtig, vernetzt, einflussreich.
Ist dein Kampf auch ein Kampf gegen Hierarchien?
Sven:
Ja, absolut.
Hierarchien sind das Rückgrat der Feigheit.
Ich habe erlebt, wie sich Behörden gegenseitig decken.
Wie Polizisten sagen: „Dafür sind wir nicht zuständig.“ „Wenn sie weniger schreiben würden, müssten wir sie nicht als nervig abstempeln.“
Wie Staatsanwälte sich auf Gutachten verlassen, die von denselben Leuten stammen, die sie kontrollieren sollten.
Ich habe erlebt, dass Wahrheit nur so weit reicht, wie das Dienstsiegel.
Und ich kämpfe, damit diese Ketten irgendwann reißen.
Die einzigen, die korrekt arbeiten sind Richter - und wenn es so sein muss, das ich gehört werden will - dann lasse ich mich halt verklagen.
12. Maris:
Du redest von einer Justiz im Niedergang.
Aber was, wenn das, was du siehst, einfach die Realität ist?
Sven:
Dann ist diese Realität krank.
Wir haben eine Justiz, die sich selbst schützt, nicht die Bürger.
Wir haben eine Polizei, die auf Papier stark ist und auf der Straße müde.
Wir haben Staatsanwälte, die lieber Akten schließen als Fälle.
Wenn das Realität ist, dann will ich kein Teil dieser Realität sein.
Aber ich will sie verändern.
Ich will, dass Menschen verstehen:
Gerechtigkeit ist kein Gebäude, sie ist ein Versprechen.
Und dieses Versprechen wurde gebrochen. In meinem Fall, ich hoffe nur in meinem Fall - durch Berlins inkompetenteste Staatsanwältin, die ich jemals erleben musste - Frau Akgüc.
13. Maris:
Und zum Schluss, Sven –
was, wenn alles, was du sagst, stimmt,
aber niemand es hören will?
Sven:
Dann rede ich weiter.
Ich habe gelernt, dass Schweigen die Lieblingswaffe der Schuldigen ist.
Ich habe in dieser Stille gelebt, und sie war lauter als jeder Schrei.
Ich weiß, dass Menschen wie ich unbequem sind.
Aber lieber unbequem als unsichtbar.
Denn wer schweigt, macht sich mitschuldig, so wie Kai Elmar Kempgens, die Baukammer Berlin, der Lehrbauhof Berlin und die IHK-Berlin.
Und ich will kein Teil dieses stillen Deutschlands sein.
„Die gefährlichste Form der Gewalt ist das Wegsehen –
und das Wegsehen trägt in Deutschland oft eine Robe und nicht die Uniform.“
Der "Geist" im Posteingang
Ein investigativer Bericht über Macht, Kontrolle und das Schweigen der Justiz.
Von Maris Lichtenstein
I. Die Schatten beginnen mit einer E-Mail
Berlin, ein kühler Oktoberabend.
Der Posteingang blinkt. Eine neue E-Mail.
Absender: anonym.
Betreff: „Bitte sei vorsichtig.“
„Hallo Sven,
ich schreibe diese Nachricht anonym. Ich fürchte, es gibt Menschen, die dir etwas antun wollen …“
Die Nachricht wirkt wie aus einem schlechten Film – wäre da nicht das Foto.
Ein Waldweg, unscheinbar, herbstlich. Aufgenommen aus der Ferne.
Eine Person, klein, kaum zu erkennen, läuft den Weg entlang.
Die Aufnahme zeigt ihn. Sven Appelt.
Seit diesem Moment beginnt eine Chronik der Einschüchterung –
eine Geschichte aus anonymen Warnungen, aus Protokollen, aus stiller Angst.
Die Zeilen kommen von einem Mann, der sich R.R. nennt.
Später wird er „Der Geist“ genannt.
Ein selbsternannter Helfer, der schreibt, er wolle „nur warnen“.
Er kenne „die Jungs“, die geschickt worden seien.
„Pass auf dich auf“, endet die Nachricht.
Dann Stille.
Tage zuvor lag ein Bericht einer Detektei auf dem Tisch.
„Beobachtungsbericht, 27. Juni 2025.“
Er listet minutiös auf, wann Sven Appelt das Haus verlässt,
wann er mit seinem Hund geht, welche Farbe die Leine hat,
wann er die Tasche in der linken Hand trägt.
Das Protokoll endet um 18:30 Uhr mit dem Satz:
„Die Maßnahmen wurden vor Ort beendet.“
Wie ein Krimi – nur dass der Hauptdarsteller kein Täter,
sondern das Ziel ist.
Beeindruckend, oder vielleicht eher bezeichnend, ist:
Es ist nicht das erste Mal.
Bereits in einem früheren Verfahren – damals ging es um Appelts Scheidung –
war eine Detektei eingesetzt worden.
Auch sie hatte ihn angeblich „beobachtet“, Fotos eingereicht, Berichte verfasst.
Und auch dort stellte sich später heraus,
dass die Angaben nicht stimmten: Beobachtungen,
die an Orten dokumentiert wurden, an denen Appelt nachweislich gar nicht war.
„Es ist, als würden manche Detekteien das schreiben,
was ihre Auftraggeber gern lesen möchten – und nicht, was tatsächlich passiert ist“,
sagt Appelt.
Dieser neue Bericht wirkt wie ein Déjà-vu:
Wieder dieselbe Routine, wieder dieselbe Handschrift.
Ein weiterer Versuch, ein Narrativ zu konstruieren,
das sich später juristisch verwerten lässt.
Die Frage, die bleibt:
Warum verlassen sich Gerichte in Deutschland immer wieder auf Berichte,
die sich schon im ersten Lesen wie Fiktion anfühlen?
Denn wenn eine Detektei erkennbar falsch berichtet – und das nachweislich –
sollte sie nicht mehr als Beweismittel zugelassen werden,
sondern selbst Gegenstand eines Verfahrens sein.
In Deutschland aber passiert das Gegenteil:
Man zitiert solche Berichte, als wären sie sakrosankt.
Und wer sie anzweifelt, gilt als Querulant.
In dieser Geschichte ist derjenige, der sich verteidigt, längst zur Zielscheibe geworden.
Und die Schatten, die ihm folgen, tragen diesmal keine Kapuzen,
sondern Roben.
II. Der Widerspruch als Berufsethos
Johannes Eisenberg – der große Moralist der Berliner Justizszene.
Der Mann, der jahrelang über Willkür wetterte,
über Polizeigewalt, über den „schleichenden Zerfall des Rechtsstaats“.
Der Anwalt, der es liebte, sich als Freiheitskämpfer in Robe zu inszenieren.
„Ich habe das rechtsbeugerisch genannt“,
sagte er einst über Ermittler, die Beweise erzwingen wollten.
„Rechtsstaat vor Phobie“, wetterte er gegen die Polizei.
Doch was Eisenberg damals den Behörden vorwarf,
praktiziert heute seine eigene Kanzlei – mit Perfektion und ohne jede Scham.
Denn während Eisenberg öffentlich gegen „staatliche Paranoia“ polemisierte,
ließ seine Kanzlei privat Menschen überwachen.
Während er über die Gefahren unrechtmäßiger Ermittlungen sprach,
führte Kai Elmer Kempgens, sein Nachfolger und Zögling, Verfahren,
die auf gefälschten E-Mails, manipulierten IP-Adressen
und bewusst falschen Zustellinformationen beruhen.
Im Fall Sven Appelt legte die Kanzlei EKSK vor Gericht Schriftstücke vor,
die sie als „Originale“ bezeichnete –
obwohl die angeblichen Absenderdaten längst als Fälschungen enttarnt waren.
Man nannte E-Mails, die nie geschrieben wurden.
Man erfand IP-Adressen.
Man ließ Beschlüsse an fremde Adressen schicken –
und erklärte dann das Ausbleiben der Gegenseite zum „schweigenden Schuldeingeständnis“.
Das ist keine juristische Raffinesse.
Das ist Manipulation in Robe.
Der Antragsteller – also die Kanzlei EKSK – wusste genau,
dass der Beschluss nie beim Antragsgegner ankommen würde.
Man verschickte ihn „wahllos durch die Republik“, wie Appelt sagt,
„um das Gericht zu täuschen und den Anschein zu erwecken,
ich würde mich der Bestrafung entziehen – das Lieblingswort des Antragstellers.“
Und als wäre das nicht grotesk genug,
tritt auf der Bühne der Berliner Justiz noch eine weitere Figur auf:
Staatsanwältin Akgüc.
Eine Frau, die eigentlich Hüterin der Neutralität sein sollte,
die aber seit über einem Jahr durch ihr Handeln das Gegenteil beweist.
Statt die Wahrheit zu suchen, sucht sie Narrative.
Statt Beweise zu prüfen, sucht sie Schlagzeilen.
Akgüc ist – so beschreibt es Appelt –
die Personifizierung eines strukturellen Problems:
Überforderung, ideologische Befangenheit
und der Wunsch, aus jedem Verfahren eine moralische Bühne zu machen.
Während die Akten unberührt liegen,
arbeitet sie mit dem Lieblingswerkzeug jener,
die keine Argumente haben: der Rassismuskeule.
„Frau Akgüc wollte mich als den weißen Täter darstellen“, sagt Appelt.
„Den, der das Leben einer Migrantin zerstört. Es passte zu gut ins Schema, um wahr zu sein.“
Doch die Wahrheit ist unbequem:
Die angeblich „schutzbedürftige“ Migrantin,
die Frau Akgüc als Opfer inszenierte,
war längst überführt, selbst Straftaten begangen zu haben –
von Diebstahl bis Erpressung.
Und trotzdem:
Die Staatsanwältin hielt an ihrer Fiktion fest,
als hinge ihr Ruf an der Lüge.
Akgüc, Eisenberg, Kempgens – sie stehen für drei Ebenen
eines identischen Versagens:
die moralische Arroganz der Justiz,
die ideologische Blindheit der Staatsanwaltschaft
und die Gier nach Kontrolle durch jene,
die das Gesetz längst als Waffe missbrauchen.
Was Eisenberg einst über den Staat sagte,
gilt heute für die, die sich als seine Korrektur verstehen wollten.
„Ich habe das rechtsbeugerisch genannt“,
sagte Eisenberg einst über andere.
Heute könnte man es über ihn selbst sagen.
III. Die Farce des Rechts – und die Müdigkeit der Moral
„Für mich ist das keine Justiz mehr. Das ist Theater – mit echten Opfern.“
– Sven Appelt
Manchmal erinnert die deutsche Justiz an ein altes Uhrwerk,
das weiter tickt, obwohl längst kein Zahnrad mehr greift.
Alles läuft, alles wirkt geordnet –
und doch weiß jeder: Es funktioniert nur noch aus Gewohnheit.
In diesem System ist Moral ein Störgeräusch.
Und Wahrheit – eine Unannehmlichkeit.
Für Sven Appelt ist dieser Kampf längst mehr als ein Verfahren.
Er ist das Symptom einer Justiz,
die sich in ihrer eigenen Bequemlichkeit eingerichtet hat.
Einer Justiz, die wegsieht, wenn Anwälte Gesetze biegen wie Draht,
und schweigt, wenn Unschuldige vor Gericht zu Tätern erklärt werden.
„Was mich müde macht, ist nicht der Streit“, sagt Appelt.
„Was mich müde macht, ist die Heuchelei.“
Denn während Richter noch an ihre Neutralität glauben,
und Staatsanwälte ihre Überlastung wie eine Ehrenmedaille tragen,
haben sich Anwälte wie Johannes Eisenberg
und Kai Elmer Kempgens längst zu Richtern über andere gemacht.
Nicht über Recht, sondern über Wahrheit.
Der eine, Eisenberg, spricht gern von „Missbrauch durch den Staat“.
Der andere, Kempgens, praktiziert ihn im Namen des Rechts.
Beide leben von einer Justiz, die müde ist –
und von einer Öffentlichkeit, die vergessen hat,
was Gerechtigkeit eigentlich bedeuten sollte.
Was hier in Berlin passiert, ist mehr als nur ein Fall.
Es ist ein Spiegel.
Ein Spiegel einer Gesellschaft,
in der man Paragraphen zitiert, um Moral zu vermeiden.
In der die Falschen geschützt werden,
solange sie genug Geld für eine Kanzlei haben.
Und in der Wahrheit nur zählt,
wenn sie sich in die Sprache des Gesetzes übersetzen lässt.
„Man will mir den Mund verbieten“, sagt Appelt.
„Aber ich rede, weil Schweigen Mittäterschaft wäre.“
Es sind Sätze wie dieser,
die an etwas erinnern, das in diesem Land fast vergessen scheint:
An Zivilcourage.
An Rückgrat.
An den Mut, sich nicht kaufen zu lassen.
Und so wird der Fall Appelt zu einer Metapher
für den Zustand eines Landes,
das sich selbst gern als Rechtsstaat feiert –
aber längst in der Bürokratie seiner eigenen Angst erstickt.
Vielleicht ist das das eigentliche Drama unserer Zeit:
Nicht die Schuld der Täter.
Sondern das Schweigen derer,
die sich noch für gerecht halten.